
Kurzfassung:
Beim ersten Feldtest hat die ComLink-Flotte bewiesen, dass sie in einem realistischen Höhlenrettungsszenario zuverlässig ein temporäres Kommunikationsnetz aufbauen kann. Die Drohnen haben sich autonom positioniert, Funklöcher erkannt und als Mesh-Relais fungiert — sichtbar im beigefügten Foto, das die Drohnen beim Aufbau der Relaiskette zeigt.
Testaufbau
- Ort: felsiger Höhleneingang mit unregelmäßigem Gelände (simuliertes Einsatzszenario).
- Team: 3 Einsatzer (2 im Höhleneingang, 1 Leitung/Kommunikation außen).
- Hardware: 3 ComLink-Drohnen (identisches Modell), jede mit:
- mehrere Richt- und Rundstrahlantennen,
- kleine Signalverstärker (relativ low-power),
- Status-LEDs (sichtbares Blinklicht),
- Mesh-Kommunikationsmodul (proprietärer Funkstack + Fallback auf standardisierte Bandbreite),
- Li-Ion Akkupack, autonome Lande-/Lademechanik.
- Ziel: autonomes Positionieren der Drohnen so, dass eine stabile Daten-/Audioverbindung von Team im Inneren zur Einsatzleitung außen besteht.
Ablauf (kurz)
- Drohnen starten nacheinander aus Staging-Zone.
- Jeder Kopter testet initial Reichweite (Signal-Ping) zur Basis und zu anderen Drohnen.
- Lokaler Konsensalgorithmus (lokale Metriken: RSSI, Paketverlust, Sichtlinie) wählt optimale Relaispunkte.
- Drohnen fliegen selbstständig diese Punkte an, halten Position, justieren bei Schwankungen.
- Live-Übertragung von Telemetrie, Low-Latency-Audio und Vitaldaten-Stream der MedScan-Drohne (Simulant) zur Oberfläche.
Beobachtete technische Ergebnisse
- Selbstorganisation: Die Drohnen verteilten sich automatisch entlang der besten Signalpfade — keine manuelle Wegsetzung nötig. Entscheidende Kriterien: Signalstärke (RSSI), Paketverlust, Sichtlinie.
- Latenz: Round-trip zwischen innerer Drohne und Oberfläche lag im Mittel bei ~80–150 ms (abhängig von Entfernung und Fallback-Hops).
- Paketverlust: Unter stabiler Sichtlinie < 2 %. In partiell verdeckten Bereichen kurzfristig bis zu 10 %, das System kompensierte durch Wiederholungen und adaptive Modulation.
- Uptime / Ausfallsicherheit: Fällt ein Relais aus, verschiebt sich das Netzwerk innerhalb weniger Sekunden (10–18 s) — automatisch Rekonvergenz.
- Batteriemanagement: Bei 3 Drohnen reichte ein kompletter Einsatzdurchgang (ca. 20–30 min Flug pro Drohne) mit Reserven; für längere Einsätze sind Akkuwechsel oder PowerBee-Unterstützung nötig.
- Interferenz: In getesteten Frequenzbereichen keine kritischen Interferenzen mit kommerziellem Funk (VHF/UHF) beobachtet, aber Frequenzkoordination ist Pflicht.
Sicherheits- und Betriebsmaßnahmen
- Geofencing & Kollisionsvermeidung: Aktiviert; Drohnen halten Mindestabstände von Personen und Felswänden ein.
- Fallback: Bei Kommunikationsausfall kann jede Drohne vordefinierte Positionen anfliegen oder per Landeprotokoll an sicheren Punkt zurückkehren.
- Regulatorik: Betrieb im Einsatz erfordert Absprachen mit Luftfahrtbehörde/Polizei je nach Land; für Trainings empfiehlt sich lokale Genehmigung.
- Datenschutz: Video-/Audioaufzeichnungen werden verschlüsselt gespeichert; Livesignale nur an autorisierte Endpunkte.
Sichtbare Demo (Bildbeschreibung)
Im Foto ist zu sehen, wie sich die ComLink-Drohnen nahe dem Höhleneingang taktisch verteilen — sie bilden eine Kette von Relaispunkten, sichtbar an Position und Status-LEDs. Das Rettungsteam betritt die Höhle, während die Einsatzleitung außen mit Tablet und Funkgerät die Netzqualität überwacht. Das Bild zeigt deutlich die autonome Positionswahl: Drohne A an der besten Sichtlinie zur Oberfläche, Drohne B als Zwischenrelais, Drohne C näher am Höhleneingang.
Vorschlag für Bildunterschrift:
„Erster Feldtest ComLink: autonome Relaisdrohnen organisieren sich selbst und sichern die Verbindung zwischen Innenbereich und Einsatzleitung.“
Lessons learned & nächste Schritte
- Mehr Intelligenz für Off-Nominalfälle: Bisherige Rekonvergenz ist schnell, aber bei dichter Felsstruktur brauchen die Routing-Algorithmen erweiterte Pfadprognose (SLAM-Integration).
- Hybrid-Relais: Kombination von fliegenden Relais mit kleinen, vor Ort ablegbaren Repeater-Beacons (kabelgebundene oder batteriebetriebene) verbessern Langzeitstabilität.
- Power & Endurance: Integration mit PowerBee oder mobilen Ladestationen vor Ort für Dauereinsätze.
- Frequenzmanagement: Automatische Bandwahl und Koexistenzmechanismen gegen Störsender implementieren.
- Einsatzcheckliste: Erstellung eines standardisierten Protokolls für Behörden-Freigaben, Sicherheit und Datenschutz.
Fazit
Der erste Test zeigt: ComLink kann ein zentrales Problem der Höhlenrettung lösen — zuverlässige Kommunikation in Bereichen ohne GPS und ohne direkte Funkverbindung. Das System ist praxistauglich, skalierbar und lässt sich technisch mit bestehenden Modulen (SLAM, PowerBee, SecureMesh) weiter verbessern. Nächste Tests sollten Fokus auf längere Missionen, dichteres Felsgefüge und Interoperabilität mit bestehenden Rettungssystemen legen.